Teil 2

Während dieses Treffens versteckte eine junge Frau hinter einer der vielen Säulen im Thronsaal. Sie hatte goldene Locken die ihr weit über den Rücken fielen. Ihr Kleid war sehr weit geschnitten, was ihre Figur nicht gut betonte. Bei dieser jungen Frau handelte es sich um Maria, die älteste der drei Töchter des Königs. Auch sie hatte schon davon gehört, dass ihr Vater sie los werden wollte. Sie war gerade erst im Heiratsfähigen alter und schon konnte er es nicht mehr erwarten sie los zu werden.

Als der Botschafter verschwand schlich Maria sich ebenfalls aus dem Thronsaal. Das letzte, das sie gebrauchen konnte, war das ihr Vater sie dabei erwischte, wie sie Audienzen belauschte. Als sie sich in Sicherheit glaubte lief sie in den Garten, wo sie auf ihre Schwestern Doria und Aria traf.
„Vater hat tatsächlich vor mich zu vermählen. Eben habe ich gehört, wie er sich mit einem Botschafter darüber Unterhalten hat, wenn man das so nennen will“, erklärte sie ihnen.
„Aber das ist doch toll“, meinte Doria die mittlere der drei Schwestern.
„Was ist daran toll? Ich fände es furchtbar gegen meinen Willen verheiratet zu werden“, sagte Aria, die jüngste.
„Ach, Aria, wie naiv du doch noch bist. Wir werden nicht gefragt ob wir heiraten wollen oder nicht, geschweige denn wen wir heiraten wollen. Das wird über unseren Kopf hinweg entschieden. Wir haben da kein Mitspracherecht“, erklärte ihr Maria.
„Ich finde das gar nicht schlecht. Stellt euch doch einmal vor wie das wäre, wenn Frauen mitentscheiden dürften, das wäre ja das reinste Chaos“, meinte Doria.
„Ich würde gerne entscheiden dürfen. Warum sollten das nur die Männer?“, erwiderte Maria und Aria nickte bestätigend.