Teil 2

Er sah in ihre gespannten Gesichter und begann: „Ich kannte einen alten Seebären, der schon viel gesehen hatte. Er sagte, er hätte das Nebelriff gefunden. Zu der Zeit war Jack schon in der ganzen Welt bekannt. Schon damals faszinierten uns seine Abenteuer. Wir hörten uns fast jeden Abend seine Geschichten an. Da erzählte er uns eines Tages eine Geschichte, die wir nicht glauben konnten…“ „Machs nicht so spannend“, drängte Pintel. Die anderen stimmten zu. „Weitererzählen“, krähte Cottons Papagei. „Komm auf den Punkt“, sagte Will. „Nun gut. Er berichtete uns von einer Insel, sie aussehen soll wie ein Vogel. Und um genau zu sein, soll sie aussehen wie ein fliegender Sperling. Und er erzählte uns, dass Jack, der Piratenfürst der Karibik, berüchtigtster Piratencaptain der Weltmeere, dort eine Ehefrau haben soll, “ beendete Gibbs seine Geschichte.

„Das kann doch nicht sein. Es soll eine Frau geben, die er mehr liebt als die Pearl?“ Will glaubte das nicht. Genauso wenig wie Stiefelriemen, der sich während der Erzählung zu ihnen gesetzt hatte. „Eine Frau soll Jacks hartes Herz erweicht haben?“ „Das ist niemals die Wahrheit“, warf Marty ein. Gibbs hob einen Finger. „Beweist mir, dass er irrte. Das könnte erstunken und erlogen sein, ja. Aber könnte auch die Wahrheit sein. Jack ist unberechenbar“, gab er zu bedenken. „Aber es gibt keinen Beweis dafür“, meinte Ragetti und erntete einen bösen Blick. „Es gibt auch keinen Beweis dagegen.“ Er blickte kurz auf Jack. „So lange ich ihn kenne und von allem, was ich von ihm gehört habe, schon damals, sagt mir, dass Jack nicht zu unterschätzen ist.“ Pintel begann zu nicken. „Der Captain hat immer eine neue Überraschung auf Lager.“ Sie sahen sich alle nachdenklich an und blickten gemeinsam zu Jack.

„Land in Sicht!“ Der Ausguck riss sie aus ihren Gedanken. Gibbs und Will gingen zu Jack und die anderen machten sich wieder an ihre Arbeit. Der Ausguck verließ seinen Posten und kam auf den Captain zu. „Captain. Die Insel. Sie sieht aus wie…wie…“, er suchte nach dem passenden Wort, als ein kräftiger Windstoß Jacks rechten Ärmel hochfliegen ließ und den Blick auf seine Tätowierung freigab. „…sie sieht aus wie das“, beendete der Ausguck seinen Satz und zeigte auf den blauen Sperling. Jack blickte hinab und zog kurz eine entsetzte Grimasse. Schnell zog er den Ärmel wieder runter. „Auf deinen Posten“, wies er seinen Mann streng an.